Geschichte

Minidomm war eine Miniaturmodellstadt in Breitscheid (ab 1975 Stadtteil von Ratingen) bei Düsseldorf.

Der Erbauer Architket Willhelm (Will) Dommel (1914-1988) hat sich schon im Namen mit verewigt, da sich dieser aus Miniatur und Dommel zusammensetzt. Wobei der Name landläufig, gerade durch auch die Nähe zum Ruhrgebiet eher Minidom ausgesprochen wurde.

 

Die Anfänge

Es kann ein Zufall sein, aber 1952 eröffnete Madurodam in Den Haag (Niederlande) die erste Miniaturmodellstadt in Europa. Zu diesem Zeitpunkt hatte Will Dommel bereits mit der Umsetzung begonnen. Da der Park auf Sumpfgebiet erbaut wurde, waren alleine vor Baubeginn 14.000 LKW-Ladungen Schotter und Kies nötig um das 120.000 qm² Areal aufzufüllen und zu befestigen. Aufgrund der verkehrgünstigen Lage, direkt am Schnittpunkt der Autobahnen A3 und A52 sowie der Bundesstraße B1, machte dieser aufwand aber durchaus sinn.

Neben den Arbeiten am Gelände, engagierte Dommel erfahrene Handwerker und Modellbauer die die Modelle im Maßstab 1:25 nachbauten. Teilweise wurden hierfür die Originalbaupläne genutzt, bei anderen Bauwerken (z.B. dem Ulmer Münster) mußten Fotos des Originals reichen um die Modelle zu fertigen.

Fast alle Modelle aus den Anfängen waren Bauwerke aus Deutschland, bzw. den Osteuropäischen Nachbarländern. Einzige Ausnahme war der John F. Kennedy Airport aus New York (USA)

 

Eröffnung

Endgültig eröffnet wurde der Park dann am 02.April 1967. Statt der geplanten 18 Millionen DM (etwa 9,2 Millionen €) lagen die Kosten zu diesem Zeitpunkt bei 26 Millionen DM (etwa 13,3 Millionen €).

Am 02.09.1969 wurde das Angebot um eine Autokino mit erstmal 522 Plätzen ergänzt, dieses sollte aber zeitnah auf 750 Plätze erweitert werden. Dem Autokino folgen ein Restaurant mit Terrasse welches rund 1000 Gästen einen Sitzplatz geboten hat.

 

70er

Am Wochende des 21/22.08.1972 wurde im 1 & 2 Obergeschoss des Haupthauses (in dem sich auch das Restaurant befand) ein Hotel mit Blick auf Minidomm zur einen Seite und auf das Autokino zur anderen Seite eröffnet. Stargast bei der Eröffnung was der Kölner Schauspieler Willy Millowitsch. Das Hotel hatte 48 Betten und war für die damalige Zeit sehr luxuriös ausgestattet.

Im Laufe der 70er Jahre wurde dann, unter anderem auch durch Georg Dommel, das Konzept des Parks um bekannte Bauwerke aus der ganzen Welt ergänzt. Neben den vielen neuen Modellen wurden auch weitere Attraktionen wie eine Minigolfanlage, Bogenschießen, Spielplatz, ein Filmtheater im Waggon der Wuppertaler Schwebebahn und andere Attaktionen ergänzt.

 

80er

Minidomm war weiterhin sehr erfolgreich erst in der Mitte der 80er Jahre gingen die Besucherzahlen zurück. 1987 übernahm Georg Dommel die Gesamtleitung des Parks, ein Jahr später verstarb Will Dommel.

Im Minidomm selber gab es auch einige neue Attraktionen, so wurde eine Puppenbühne, eine Oldtimer-Lok und eine Modelleisenbahn-Ausstellung (im Keller unter dem Restaurant) neu errichtet.

Ein besonderer Hingucker war der neue Märchenwald mit beweglichen Märchenspielen, welchem in Wald hinter der Autokino-Leinwand errichtet worden war.

Ende der 80er Jahre war teilweise schon abzusehen das der Park in seiner jetzigen Form nicht überleben könnte, Georg Dommel hatte noch viele Ideen den Miniaturpark zum Freizeit- und Erlebnispark auszubauen.

So hatte er schon früh begonnen Flächen rund um Minidomm aufzukaufen, insgesamt soll es noch etwa 5 - 6 mal soviel Land gewesen sein wie der bestehende Park schon nutzte.

Leider sind diesem Flächen aber nie wirklich zum Einsatz gekommen, ein Punkt dafür waren sicherlich die Auflagen bzw. die Nicht-Erteilung von Genemigungen durch die Stadt Ratingen.

 

1992

Kurz nach dem 25 Geburtstags des Parks, am 31. Oktober, wurde Minidomm für immer geschlossen. Nachdem der Versuch die gesamten Modelle nach China zu verkaufen nicht geklappt hatte, hat Georg Dommel die Modelle einzeln verkauft. Ein Großteil wurde von Rathingern selber gekauft oder wurde von den Städten mit den Originalbauwerken erstanden.

Ein Modell wurde sogar als Gehege für eine Schildkröte gekauft.

 

Nach der Schließung des Parks wurde das Haupthaus vorrübergehend auch als Unterkunft für Asylbewerber genutzt, später wurde das Erdgeschoss dann allerdings aus Sicherheitsgründen zugemaut. Leider half das alles nichts und im Jahre 1996 schlugen innerhalb von 4 Wochen, 2 mal Flammen aus dem alten Gemäuer. Beim 2ten Einsatz (Oster 1996) wurden sogar 2 Feuerwehrleute verletzt.

 

Weitere Pläne:

Es gab noch einige Pläne rund ums Minidomm die allerdings aus verschiedenen Gründen nicht verwirklicht werden konnten:

- Das Modell der Vatikanstadt wurde lediglich im Keller des Hauptgebäudes ausgestellt und konnte nie im eigentlichen Park bzw. den dafür gewünschten Erweiterungsflächen errichtet werden.

- Das erste Multiplexkino in Europa sollte im direkten Umfeld des Minidomms zusammen mit einer US-Filmfirma errichtet werden

- 2 weitere Autokino´s, die natürlich auch als zusätzlicher Parkraum dienen sollten

- Diverse Attraktionen (Fahrgeschäfte) waren auch angedacht.